Der innerste Kern einer Schule, um den sich alles dreht, ist das Lernen. Über die Jahrhunderte hat sich die Auffassung, wie man lernen sollte, immer wieder gewandelt – so wie die Gesellschaften auch der steten Erneuerung unterliegen. Am besten illustriert dies unsere historische Bibliothek, eine in Deutschland einzigartige Zusammenstellung von Werken, die in den Anfängen der Schule im Jahr 1545 die wesentliche Grundlage für den Unterricht lieferten. Auch heute noch kann man die Druckausgaben aus dem 16. Jh. in unserer Bibliothek aufspüren. Der heutige Bestand umfasst ca. 21.000 Bände, unter denen sich wahre Schätze verbergen – wie eine Ausgabe der Schedelschen Weltchronik, die 1493 in Nürnberg erstmalig erschien. Die Geschichte der Welt in einem einzigen Buch zusammen zu fassen, gelang damals noch. Heute werden wir geradezu überflutet von Informationen und sich ständig erneuerndem Wissen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass das Lernen im Kern der Schulbildung steht: Lernen im Sinne von Forschen, Fragen, Revidieren, Erneuern und Systematisieren. Lernen als individueller Prozess der Aneignung von Wissen, Fähigkeiten und Kultur.