Planspiel zur Landespolitik: „Eine Schule für alle!“ und „Wahlrecht ab 16!“
Am Mittwoch, dem 4. Mai 2022, nahmen die drei Sozialwissenschaftskurse der EF an einem Planspiel zur Landespolitik teil. Dieses wurde vom Team „Demokratie-Lernen“ der Stadt Düsseldorf organisiert und fand im Rathaus statt.
Im Voraus wurden die 62 Schüler*innen in sechs verschiedene Fraktionen aufgeteilt. Diese waren an den real existierenden Fraktionen angelehnt. Jede Fraktion hat eine/n Vorsitzende/n gewählt, welche/r die Fraktionssitzungen leitete und die Ansichten der Fraktion in diesen Sitzungen vertrat. Außerdem wurden zwei Obleute gewählt, welche die Fraktion in den parallel stattfindenden Ausschusssitzungen vertraten.
Zu Beginn des Planspiels fand die sogenannte erste Lesung statt. In ihr wurden die beiden Gesetzesanträge vorgetragen und die Vorsitzenden jeder Fraktion stellten ihre Grundposition dazu vor. Themen des Planspiels waren zum einen die Zusammenführung aller Schulformen zu einer Gemeinschaftsschule bis zum Ende der Sekundarstufe I und zum anderen die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre für das aktive Wahlrecht.
Im Anschluss an die Lesung teilten sich die Fraktionen für die ersten Ausschusssitzungen in zwei Hälften auf. Die Ausschussmitglieder versuchten die Mitglieder der anderen Fraktionen von ihrer Position zu überzeugen. In der Diskussion vertraten die Schüler*innen die jeweilige Grundposition ihrer zugeteilten Fraktion und versuchten zu verhindern, dass Anliegen durchgesetzt werden, welche dieser Grundposition widersprachen. Teilweise wurde in den Ausschüssen auch bereits über mögliche Kompromisse nachgedacht.
Anschließend folgten die nächsten Fraktionssitzungen. In diesen wurden zuerst die Ergebnisse der beiden Ausschusssitzungen dem Rest der Fraktion mitgeteilt. Nach internen Beratungen konnten Gespräche mit anderen Fraktionen geführt werden, um beispielsweise gemeinsam einen Änderungsantrag zu stellen oder an Kompromissen zu feilen.
Nach einer kleinen Pause folgten die zweiten Ausschusssitzungen. Dort wurde weiter nach Kompromissen gesucht und abschließend für ein Meinungsbild schon einmal probeweise für die Änderungsanträge abgestimmt.
Im Anschluss fand noch eine weitere Fraktionssitzung statt, um über die Haltung der Fraktion zu beraten und sich gegebenenfalls erneut mit anderen Fraktionen abzustimmen.
Abschließend fand die zweite Lesung, die Plenarsitzung, statt. Anfangs wurde durch die Fraktionsvorsitzenden die Meinung der einzelnen Fraktionen zu den Anträgen geäußert. Dabei haben diese teilweise direkt Ansichten anderer Fraktionen kritisiert.
Bei der Abstimmung zur Herabsetzung des aktiven Wahlalters auf 16 wurde eine Zweidrittelmehrheit benötigt, da es sich um eine Änderung der Landesverfassung handelt. In unserem Planspiel wurde dieser Antrag kompromisslos angenommen.
Beim Antrag zum Zusammenführen der Schulen musste sich aufgrund von fehlenden Mehrheiten letzten Endes auf einen Kompromiss geeinigt werden.
Dieses Planspiel hat uns Schüler*innen der EF einen näheren Einblick in die Politik ermöglicht. Nun haben wir durch praktische Anwendung eine bessere Kenntnis davon erlangen können, wie der Gesetzgebungsprozess auf Landesebene in der Realität abläuft!
Lina Mohammadian, EF