
Was haben ein römischer Anwalt und Greta Thunberg gemeinsam? Was hätte der berühmte Redner wohl politisch interessierten Jugendlichen geraten? Hätte Cicero freitags vor dem Landtag demonstriert, als er jung war?
Das Licht der Oberwelt ist schon sichtbar, der Ausgang aus der Unterwelt nur noch wenige Meter entfernt – doch dann wirft der thrakische Sänger Orpheus einen Blick zu seiner Eurydike zurück, womit das Schicksal der beiden Liebenden für immer besiegelt ist. War Orpheus ein charmanter Popstar der Mythologie oder ein egoistischer Macho? Was kann ein tiefenpsychologischer Blick in seine Seele enthüllen?
Mit diesen beiden spannenden Themen haben sich die Teilnehmer des Certamen Carolinum am Görres dieses Jahr beschäftigt und gezeigt, wie antike Schriftsteller uns jeden Tag aufs Neue Denkanstöße bieten können und welche Unsicherheiten sie bewegten, genau wie sie uns heute auf Trab halten. Dabei haben sie Texte des Redners Cicero und des Dichters Vergil untersucht.
Die Überschrift „Appell an die Jugend“ hat sich der berühmte Wettbewerb der Alten Sprachendieses Jahr gegeben, obwohl er zum Zeitpunkt seiner Themenwahl vermutlich noch nicht gewusst hat, wie groß die Herausforderungen werden würden, denen Jugendliche sich dieses Jahr stellen müssen. Umso spannender ist es, dass immer mehr Jugendliche aktiv politische Verantwortung übernehmen wollen – auch am Görres. Das passt gut zusammen!
Die Teilnehmer der zweiten Runde des Wettbewerbs stehen fest! Wir sind dabei.