Bretter, die die Welt bedeuten – „Skifoahn“ in Berchtesgaden




Strömender Regen verabschiedet die rund 100 Skifahrerinnen und Skifahrer am frühen Mittwochmorgen. Nur 13 Stunden später sind alle vier 9. Klassen und die Lehrer Frau Lauenstein, Herr Bergmann, Herr Gorgs, Frau Hauke, Frau Hütter, Herr Gabel, Herr Fleckenstein und Frau Schuster sicher im Berchtesgadener Land angekommen. Statt weißer Winteridylle erwartet die Reisegruppe aber eher braun-graue Einöde. Auch das Bergpanorama hält sich noch bedeckt. „Wo soll man denn hier Skifahren?“ Auch die Prognose für die nächsten Tage verspricht kein neues Weiß. Doch das Wetter tut der Stimmung keinen Abbruch. Während die Schülerinnen und Schüler erwartungsvoll ihre Zimmer beziehen, organisiert Herr Fleckenstein in kürzester Zeit drei Tage schneesicheren Alpenspaß für alle im Nachbarland, in dem die Pisten noch in bester Qualität befahrbar sind.
So stehen bereits am Freitag rund 100 Görresianer auf Leihskiern und machen die Pisten im österreichischen Lofer unsicher. Während die Fortgeschrittenen bereits die Steilhänge herabrasen, versuchen sich die Anfänger am seichten Hügel an ersten Geh- oder eher Stehversuchen. Ob strahlendes Kaiserwetter oder stürmisches Nebelchaos, die Düsseldorfer Wintersportler meistern jede alpine Herausforderung.
Doch auch abseits der Piste bot die Skifahrt interessante Entdeckungen. Beeindruckende Ausblicke über den Königsee, interessante Eindrücke im „Haus der Berge“ und die ein oder andere kulinarische Premiere rund um Kaiserschmarrn, Germknödel und Schweinsbraten in Berchtesgaden sorgten für begeisterte Schülerberichte am Abend in der Unterkunft.
Nicht selten wartete nach den Ausflügen in die Umgebung der fußläufige Rückweg auf die erwartungsgemäß Wanderbegeisterten. Zwischen Lehrern und Schülern entfacht inmitten der Alpenlandschaft immer wieder die hitzige Diskussion, ob man bei drei Kilometern Fußweg noch von einem idyllischen Spaziergang oder eher einer kräftezehrenden Wanderung sprechen kann. Spontan rüsten sich Schüler mit hochgebirgstauglichen Wanderstöcken und traditionell bayerischen Kuckuksflöten aus und gestalten die Heimwege so auch für die Lehrkräfte zur Geduldsprobe.
Nach erfolgreichem Ski-Spaß lies auch das Abendprogramm keine Langeweile aufkommen. Gruppenspiele, Entspannungszeit in der Sole-Therme, hauseigenes Kino oder spannende Duelle an der Tischtennisplatte waren nicht nur beliebte Tagesabschlüsse, sondern garantierten nach langen ereignisreichen Tagen auch die pünktliche Einhaltung der Nachtruhe. In den Zimmern, welche übrigens alle einen zu der Umgebung passenden Namen haben (Alpenrose, Silberdistel etc.), kehrt schnell Ruhe ein – und hält (fast) bis zum nächsten Morgen an.
So vergehen die sechs Tage wie im Flug. Kinder und Lehrer machen Fortschritte auf den Skiern und erleben in kurzer Zeit eine ganze Fülle von Eindrücken, Geschichten und Anekdoten. Erschöpft aber glücklich und dankbar für die gemeinsame Zeit steigt die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein wieder in die Busse. Ab morgen soll es in Berchtesgaden wieder schneien.